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Autor: Nicole

Die Krux mit dem richtigem Futter – ein Erfahrungsbericht

Autor: Gabriele Tischler, Zertifizierte Ernährungsberaterin für Hund & Katze, Schwerpunkt Barf nach Swanie Simon, Inhaberin der Pfotenbar in Düsseldorf, Fachgeschäft für hochwertiges Hunde- und Katzenfutter:

Lange Jahre habe ich in bestem Glauben, das Richtige für meine Tiere zu tun, ausschließlich Fertigfutter gefüttert – alles auf Anweisung des Tierarztes, des Züchters, Empfehlungen anderer Tierhalter.

Aber im Herbst 1999 bin ich aufgewacht. Mein inzwischen verstorbener Hund hatte eine Bandscheibenquetschung und zufällig tobten im Internet gerade erbitterte Diskussionen um Sinn und Unsinn von Fertigfutter und selbst zubereitetem Futter. Mit der Zeit wurde ich immer nachdenklicher: Konservierungsstoffe, unklare Inhaltsangaben, künstliche Vitamine – ob das alles wirklich so gut ist? Ich begann, mich zu informieren – und siehe da, mein Vertrauen in die Futterindustrie schwand mit jeder neuen Information.

Was ist im Fertigfutter drin?

Konservierungsstoffe wie BHT, BHA und Ethoxiquin, künstliche Vitamine wie K3, das in der menschlichen Ernährung schon lange verboten ist, Tiermehle, Tierbestandteile wie Fell, Klauen, Krallen, Schnäbel, alles verkocht und in appetitlich anzuschauende Bröckchen gepresst. Außerdem ist der durchschnittliche Fleischgehalt eines Fertigfutters für einen Fleischfresser, was der Hund in erster Linie immer noch ist, viel zu gering.

Dazu muß man sich mal den heutigen Gesundheitszustand unserer Tiere anschauen – Nahrungsmittelallergien, Juckreiz, Pankreasinsuffizienz, Störungen im Bewegungsapparat, Verdauungsbeschwerden, Fellprobleme, Zahnstein und Karies, mit zunehmenden Alter körperlicher Verfall, Körper- und Maulgeruch, stinkender Kot, häufiger Kotabsatz usw. Das kann nicht alles mit Überzüchtung und besseren Diagnosemöglichkeiten erklärt werden!

Langsam begann ich umzustellen – natürlich mit vielen Ängsten im Hinterkopf, schließlich befürchtete ich alle möglichen Krankheitserreger und Würmer. Ganz abgesehen davon, ich kann doch nie so gut den Nährstoffbedarf erfüllen wie die Industrie? Hm – die kennt meinen Hund aber auch nicht…. Meine (ebenfalls inzwischen verstorbene) Katze hatte schon ihr ganzes Leben Probleme mit dem Fell – Schuppen, Haarverlust, fettige Schwanzwurzel, verkrustete Haut – trotz gutem Fertigfutter. Kurz vor der Umstellung wurden die Probleme immer schlimmer, so das ich eigentlich schon spezielles Diätfutter kaufen wollte. Innerhalb von drei Wochen nach der Umstellung auf Rohfutter waren alle Fell- und Hautprobleme verschwunden!

Das hat mir wirklich Mut gemacht, hat mir gezeigt, das ich auf den richtigen Weg bin.

Der Erfolg zeigte sich bei meinem Hund langsamer als bei meiner Katze, aber dennoch war es ein verblüffendes Ergebnis. Das Fell fühlte sich wesentlich weicher an, die Kondition war besser, es gab seit der keine Probleme mit Verdauungsproblemen mehr, wenn man von gelegentlicher Verstopfung durch Knochen mal absieht. Jaja – Anfängerfehler. Ich hätte mal daran denken sollen, das eine Bandscheibenquetschung nicht gerade zum Kotabsatz ermuntert. *seufz*

Mir ist es einfach wohler, wenn ich genau weiß, was im Napf landet – und der Zeitaufwand beträgt pro Tag maximal 5-10 Minuten.

Es gibt einiges an Literatur zu diesem Thema – hier seien mal der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin von Kammerer genannt oder das Buch Hilfe, mein Hund ist unerziehbar von Vera Biber. Die Barf-Broschüren von Swanie Simon sind unverzichtbare Nachschlagewerke, klein und kompakt und dennoch voller Wissen.

Der verbreitete Glaube, Fleisch müsse gekocht werden, kann getrost vergessen werden – der Hund ist von seiner ganzen Biologie her auf das Fressen und Verdauen von rohem Fleisch ausgerichtet, seiner wesentlich konzentrierteren Magensäure können viele Bakterien wie Salmonellen oder Fäulnisbakterien nichts anhaben, außerdem ist der Darm eines Fleischfresser im Verhältnis zur Körperlänge recht kurz – Gärungs- oder Fäulnisprozesse so gut wie ausgeschlossen. Schließlich fressen Hunde, wenn sie Gelegenheit dazu haben, mit Vorliebe Aas und Kot von Pflanzenfressern und sie können dies sehr gut verdauen.

Es wird immer wieder ein Fastentag in der Woche empfohlen. Da ich auch eine Katze habe, mache ich das nicht, ich persönlich halte es auch nicht für notwendig. Empfindliche Hunde können bei leerem Magen durchaus mal Galle spucken. Hier kann man frei entscheiden, was der eigene Hund am Besten verträgt.

Auch wenn die beiden tierischen Wegbegleiter, die mich zum Barfen gebracht haben, inzwischen nicht mehr leben, beim Barfen bin ich geblieben. Ich habe es sogar gewagt, einen Schäferhund von Welpen an ausschließlich mit Barf aufzuziehen – mit bestem Erfolg.

Mit den Jahren bin ich auch immer entspannter geworden, was die Fütterung betrifft, wieder durch vierbeinige Lehrer. Denn unsere spanische Mixhündin mit unbekannter Vergangenheit verträgt kein rohes Fleisch pur – für sie muss es mit Dosenfutter gemischt werden. Und auch unser Kater, der von klein auf erhöhte Nierenwerte hat, bekommt eine Mischkost aus Barf und Nierendiät.

Mittlerweile sehe ich Barfen zwar als artgerechteste und gesündeste, aber nicht als einzig vernünftige Möglichkeit an, einen Hund oder eine Katze artgerecht zu ernähren – denn es GIBT Hunde und Katzen, die Barf entweder ablehnen oder schlicht und ergreifend wirklich nicht vertragen. Ich erlebe immer wieder, dass gerade „Neubarfer“ davon überzeugt sind, dass jeder Hund und jede Katze Barf verträgt. Leider ist das nicht so – das liegt aber nicht daran, dass die Rohfütterung an sich nicht gut ist, es ist halt nur für dieses individuelle Tier nicht der richtige Weg. Davon abgesehen gibt es auch viele Tierbesitzer, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht barfen wollen oder können – aber ihre Tiere dennoch möglichst gesund ernähren wollen.

Glücklicherweise hat die Industrie erkannt, dass Tierbesitzer immer kritischer werden und bietet mittlerweile einige Auswahl an qualitativ akzetablen Fertigfutter nass und trocken an. In den letzten 15 Jahren hat sich wirklich einiges getan und es bleibt zu hoffen, dass der Wandel weiter geht.

Wir Hunde- und Katzenbesitzer sind dabei gefragt. Je kritischer wir fragen, je bewußter und aufgeklärter wir einkaufen, umso mehr wird sich ändern – zum Wohle unserer Vierbeiner.

Quelle: https://www.pfotenbar.de/

Die Tomate – zu Unrecht in Verruf

Autor: Gabriele Tischler, Zertifizierte Ernährungsberaterin für Hund & Katze, Schwerpunkt Barf nach Swanie Simon, Inhaberin der Pfotenbar in Düsseldorf, Fachgeschäft für hochwertiges Hunde- und Katzenfutter:

Die Tomate – zu Unrecht in Verruf Tomaten haben beim Thema BARF leider eine traurige Berühmtheit erlangt – zu Unrecht.

In fast allen Artikeln, in denen es um nicht geeignete Lebensmittel für den Hund geht, werden Tomaten und Paprika aufgeführt.

Die einhellige Meinung ist – Tomaten gehören nicht ins Futter, weil Nachtschattengewächs. Aber ist das wirklich so?

Ein anderes Nachtschattengewächs, die Kartoffel, ist allerdings nicht nur bei BARFern, sondern auch im Fertigfutter, besonders bei getreidefreien Produkten, sehr beliebt. Sogar Futterpläne von Tierärzten oder Tierkliniken enthalten häufig Kartoffeln – die Tatsache, dass Kartoffeln Nachtschattengewächse sind, scheint dabei völlig uninteressant zu sein.

Aber was ist eigentlich das Problem an Nachtschattengewächsen?

Was kaum einer weiß – die wirkungsvollsten Heilpflanzen der Welt gehören zu den Nachtschattengewächsen.

Innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse gibt es sehr viele Nahrungspflanzen, aber auch sehr viele Medizin-, Rausch- und Kultpflanzen.

Die Nachtschattengewächse, die wir als Nahrungspflanzen kennen (Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, Paprika, Chili), enthalten alle einen Stoff namens Solanin – und dieser ist auch der Grund dafür, warum vor Tomaten gewarnt wird.

Solanin ist eine schwach giftige chemische Verbindung, ein Saponin – und dieses kann zu Vergiftungen führen. Erste Symptome sind z.b. Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenschmerzen und Erbrechen, diese treten ab 1 mg pro kg Körpergewicht (beim Menschen) auf, die tödliche Dosis liegt zwischen 3 und 6 mg pro kg Körpergewicht – Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit und Schädigung des zentralen Nervensystems führen zum Tod.

Der Gehalt an Solanin in Kartoffeln war noch um den zweiten Weltkrieg wesentlich höher als heutzutage, vor allem unreife Kartoffeln oder grüne Stellen waren problematisch. Bei eingekellerten Kartoffeln reiften die grünen Stellen ohne Tageslicht nach, was nichts am Solaningehalt änderte – und so war es nicht unüblich, dass viele Menschen nach dem Genuss von kartoffelhaltigen Gerichten über einen „schweren Magen“ klagten.

Die heutigen, modernen Kartoffelsorten enthalten etwa 3-7 mg auf 100g in der Schale, der Gehalt in der Kartoffel selbst ist wesentlich geringer.

Bei Tomaten ist vor allem der Reifegrad entscheidend – unreife Tomaten enthalten 9-32 mg auf 100g, reife Tomaten enthalten gerade einmal 0,0 bis 0,7 mg Solanin auf 100g. Dabei findet man Solanin vor allem im Kraut, dem Stielansatz und den grünen (unreifen) Stellen.

Schaut man sich diese Zahlen an, sollte eines klar sein – eine Solaninvergiftung durch reife Tomaten ist absolut ausgeschlossen, sie sind NICHT giftig für Hunde.

Kommen wir nun zu den Vorzügen der Tomate – denn davon gibt es eine ganze Menge.

Tomaten enthalten diverse Vitamine, wie A, B1, B2, C, E und Niacin, außerdem Kalium und Biotin, Folsäure, Thiamin, Pantothensäure sowie Spurenelemente.

In der Schale der Tomate befinden sich sehr viele Wirkstoffe, sogenannte Flavonoide und auch Fettsäuren.

Das Besondere allerdings ist das Carotinoid Lycopin, welches für die rote Farbe sorgt – und ein echter Überraschungshit für die Gesundheit ist.

Reife Tomaten haben einen Lycopinanteil von 4-5,6 mg auf 100g. Lycopin wirkt antioxidativ, gilt als Radikalfänger, kann das Immunsystem stärken, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Osteoporose und einige Krebserkrankungen senken. Lycopin wird auch als Lycopen oder Leukopin bezeichnet und ist auch in Hagebutten zu finden.

Darüber hinaus sind Tomaten auch reich an natürlichem Glutamin, das geschmacksverstärkend wirkt (nicht zu verwechseln mit dem synthetischen Mononatriumglutamat!) – gerade bei mäkeligen Hunden und Katzen kann ein wenig Tomatenmark im Futter ein sehr überzeugendes Argument sein.

Man sieht also, das rote Gemüse (das eigentlich eine Beere ist) steckt so voller gesunder Inhaltsstoffe, dass es sehr schade wäre, aufgrund voreiliger und übertriebener Warnungen darauf zu verzichten.

Quelle: https://www.pfotenbar.de/blog/die-tomate-zu-unrecht-in-verruf

Fallstricke Haustierversicherungen Teil 1: Schau nicht nur nach dem niedrigsten Beitrag!

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Teil 1:  Schau nicht nur nach dem niedrigsten Beitrag!

In meiner Serie will ich auf die versteckten eventuellen Fallstricke und Risiken bei den Haustierversicherungen eingehen, die Dir weder die Werbung, noch die Google Suche verraten.

Wie kam ich an mein Wissen? Durch Erfahrung!

Meine inzwischen schon leider verstorbenen letzten Hunde Miro und Klara waren beide lange chronisch krank .Miro war Zeit seines Lebens Allergiker und entwickelte in höherem Alter eine Niereninsuffizienz. Im Laufe seines Lebens wurden ihm 3 Zehen amputiert und einige Wunden durch Scherben genäht. Bei Klara wurde mit 3 Jahren Morbus Addison diagnostiziert, mit 5 Jahren wurde ein Backenzahn heraus operiert, ihr musste mit 10 Jahren die Milz entfernt werden und mit 13 Jahren die Gebärmutter. Sie hatte aufgrund der Dauergabe von Kortison (Morbus Addison) in den letzten beiden Lebensjahren erhöhte Leberwerte. Wie ihr lesen könnt, haben die Ärmsten eine dicke Patientenakte und waren im Unterhalt nicht günstig. Um beiden die möglichst höchste Lebensqualität zu ermöglichen, wurde ich Mitglied in den verschiedensten Info- und Selbsthilfegruppen. Dort lernt man nicht nur sehr viel über die jeweiligen Erkrankungen, sondern auch, welche Versicherer die Kunden nicht hängen lassen  und welche Ärger machen. Hier erfährst Du  die Summe meiner persönlichen Erfahrungen, die meiner Kunden und die der Mitglieder aus den Selbsthilfegruppen.

 

Die Legende von der eierlegenden Wollmilchsau

Es klingt so schön! Niedrige Beiträge, unbegrenzte Deckung und vielleicht sogar noch ein paar Zusatzleistungen! Aber wie bekommen die das hin?

Hundekrankenversicherungen bieten eine finanzielle Absicherung für Tierhalter, wenn Dein geliebtes Haustier medizinische Behandlung benötigt. Diese Versicherungen können jedoch je nach Anbieter und Vertragsbedingungen verschiedene Vor- und Nachteile haben.

Es ist unbestreitbar, dass Versicherungsunternehmen ihr Risiko abschätzen müssen. Von daher verabschiede Dich von der Idee, dass eine Tierkrankenversicherung bei geringen Beitrag, viele Leistungen erbringt, eine unbegrenzte Deckung hat, die Beiträge nicht regelmäßig erhöht und Dir nicht kündigt, wenn Dein Haustier das Pech hat, eine teure chronische Erkrankung zu entwickeln oder oft operiert werden muss.

Daher mein Tipp: Gehe sachlich an die Auswahl Deiner Haustierkrankenversicherung. Notiere Dir in Stichpunkten, was Dir bei der Auswahl der Angebote wichtig ist. Vielleicht ist es Dir wichtig, dass Dein Welpe von Anfang an den vollen oder unbegrenzten  Versicherungsschutz genießt. Oder  vielleicht gehst du lieber das Risiko ein, in Jahr 1 oder den ersten beiden Jahren eine geringere Deckungssumme zur Verfügung zu haben, dafür aber niedrigere Beiträge. Vielleicht verzichtest Du auf Leistungen wie zahnerhaltende Behandlungen oder vielleicht ist Dir das gerade wichtig. All das hat Einfluss auf die Höhe des Beitrages. Denn alle variablen Parameter fließen in die Risikobewertung des Versicherers mit ein.

 

Um das Risiko zu minimieren, hat ein Versicherer verschiedene Bausteine

Die Deckungssumme, die Höhe des Beitrages, die Anzahl der verschiedenen Leistungen, der Umfang der verschiedenen Leistungen, die Auswahl der verschiedenen Leistungen, das Höchstaufnahmealter, das außerordentliche Kündigungsrecht, das Recht, die Beiträge anzupassen, der Ausschluss von bestimmten Erkrankungen, der Ausschluss von bestimmten Rassen, die stufenweise Erhöhung der Deckungssumme und/oder von bestimmten Leistungen in den Anfangsjahren, der Kundenservice.

 

Beispiel 1: Du möchtest hohe Deckungssummen und viele Leistungen? Dann solltest Du Dir klar machen, dass das einen gewissen Preis hat. Entweder durch die Höhe des Beitrags, durch Preissteigerungen oder eventuell, dass Dir gekündigt wird, wenn dein Haustier zu hohe Kosten verursacht.

Beispiel 2: Dir reicht eine jährliche Deckungssumme von 5000€ und zusätzlich wählst Du eine Selbstbeteiligung von 20% im Schadensfall. Eine begrenzte Deckungssumme minimiert das Risiko für die Versicherer. Diese Versicherung wahrscheinlich niedrigere Beiträge haben als andere Versicherer, die eine höhere Deckungssumme anbieten.

Beispiel 3: Versicherung A und B haben beide als Zusatzleistung ein Vorsorgepaket. Aber Versicherung A bietet  kommt jedes Jahr für eine bestimmte Summe auf, während Versicherung B nur einmalig  für die gesamte Laufzeit zahlt.

Genau hinschauen lohnt sich und schützt vor bösen Überraschungen!

 

Erfahrungsberichte von anderen Haustierbesitzern

Ein guter Wegweiser sind Erfahrungsberichte von anderen Haustierbesitzern zu lesen, bevor du eine Versicherung abschließt. Diese Berichte können dir wertvolle Einblicke in die Erfahrungen anderer Kunden mit dem Versicherungsunternehmen geben und dir bei deiner Entscheidung helfen.

Wie erkenne ich, ob die Kundenbewertungen echt sind?

Um sicherzustellen, dass es sich um echte Bewertungen handelt, solltest du einige Punkte beachten:

Überprüfe die Glaubwürdigkeit der Quelle: Achte darauf, dass du Bewertungen von vertrauenswürdigen Quellen liest. Seriöse Verbraucherportale, Foren oder spezialisierte Hundebesitzer-Communities können gute Anlaufstellen sein. Um Verbraucherportale, in denen ausschließlich in höchsten Tönen gelobt wird, mache ich persönlich einen großen Bogen!

Lies verschiedene Quellen: Überprüfe, ob die Meinungen und Erfahrungen in verschiedenen Quellen konsistent sind. Wenn du überall ähnliche Bewertungen findest, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um echte Erfahrungen handelt.

Achte auf Details: Echte Bewertungen enthalten oft spezifische Details über die Erfahrungen der Kunden mit dem Versicherungsunternehmen. Sei skeptisch gegenüber Bewertungen, die zu allgemein oder zu positiv/negativ erscheinen, ohne konkrete Informationen zu liefern.

Beachte den Gesamtkontext: Berücksichtige den Gesamtkontext der Bewertungen. Eine einzelne negative Bewertung muss nicht unbedingt bedeuten, dass das Versicherungsunternehmen insgesamt schlecht ist. Schau dir das Verhältnis von positiven zu negativen Bewertungen an und achte auf wiederkehrende Muster oder Themen. Wenn sich alle über die lange Bearbeitungszeit beschweren, dann ist da in der Regel auch was dran

Welche Versicherungen  besonders positiv aufgefallen sind, da sie nicht direkt kündigen, obwohl der Patient hohe Kosten verursacht: Santevet*, Agila*und die Uelzener* Versicherung.

Habt Ihr auch gute Erfahrungen mit Eurer Haustierkranken- oder Op-Versicherung gemacht?

Dann schreibt uns gerne an na@der-gute-hunde-ratgeber.de. Wir freuen uns über jede Empfehlung, um die wir unsere Positiv-Liste erweitern können.

Ein Welpe zieht ein! Welpen-Erstausstattung: Was brauche ich? Deine Checkliste:

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Bevor Dein Welpe bei Dir einzieht, solltest Du Dich schon um ein paar Dinge gekümmert haben:

  1. Schlaf- und Liegeplatz

Dein Hund benötigt ein Hundebett oder eine Hundedecke. Kleiner Tipp: Keinen Korb aus Rattan. Die werden mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit auseinander genommen. Der Liegeplatz oder das Körbchen sollte angemessen groß sein. Hier gilt: Dein Hund  sollte, wenn er später ausgewachsen ist, in ausgestrecktem Zustand nicht an den Rand reichen. Der Rand des Körbchens sollte erhöht sein. Der Liegeplatz dient der Ruhe und Erholung. Daher sollte dieser nicht im Durchgangsverkehr stehen. Schaut mal hier. Fressnapf* hat ein großes Sortiment an Liegeplätzen und Körbchen.

  1. Hundebox

Dient als Rückzugsort und der Sicherheit Deines Welpen. Sie ist auch für die Zeitfenster gedacht, in denen Du nicht in der Lage bist, das Hundebaby zu beaufsichtigen. Denn schließlich hast auch Du Grundbedürfnisse und musst auf Toilette, duschen, kochen. Die Größe ist so zu wählen, dass Dein Hund aufrecht stehen, sich drehen und mit geraden Rücken liegen kann. Ich finde, dass Zooplus*mit die größte Auswahl hat.

  1. Leine, Schleppleine, Geschirr und/oder Halsband

Gibt es in den verschiedensten Materialien. Beliebt sind Leder, Nylon und Biothane. Geschirre sollten immer angepasst werden und müssen gut sitzen, da sie sonst die Bewegungsfreiheit einschränken, Schmerzen verursachen und im schlimmsten Fall Schäden am Bewegungsapparat verursachen können. Achtet bei den Leinen auf eine angemessene Größe. Ich sehe immer wieder kleine Hunde mit Leinen, die für einen Schäferhund passen würden. Achtet vor allen bei kleinen Hunderassen darauf, dass der Karabiner der Leine nicht zu schwer ist. Hier bei Schecker*findest Du ein gutes Beispiel.  Ausführliche Informationen findest Du in unserer Sektion Hunde Gassi & Transport.

  1. Fressnapf und Trinknapf

Achtet auf die passenden Größen. Ein Dackel braucht keine Näpfe die für einen Rottweiler gedacht sind und umgekehrt. Jeder Tiermarkt bietet Dir ein gutes Sortiment. Wenn Du es etwas edler und stylischer haben möchtest, schau mal bei DOGSTYLER*rein.

  1. Hundefutter

Wenn Du Deinen Welpen vom Züchter bekommst, solltest Du vorab anfragen, womit die Welpen dort gefüttert werden. Zumindest für die erste Zeit solltest Du bei dieser Fütterung bleiben. Zu viele Veränderungen können auf die Verdauung schlagen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Fütterungsarten  findest Du in unserer Sektion Hunde-Ernährung.

  1. Hundejacke

Ja nach Jahreszeit benötigt Dein Welpe eine Hundejacke, die gegen Kälte und Nässe schützt. Für den Sommer wirst du nur einen Regenschutz benötigen. Für die kalten Jahreszeiten empfiehlt sich wärmende Bekleidung. Gerade „tiefer gelegte“ Rassen wie z.B. Dackel oder Corgies und Rassen mit geringer Körpermasse wie z.B. Chihuahuas oder Zwergpinscher sollten vor Kälte und Nässe geschützt werden. Da Dein Welpe noch wächst, kann es sein, dass die ersten Kleidungsstücke nur für den Übergang sein werden. Gut und günstig kannst Du bei z.B.  ZooRoyal*einkaufen.

  1. Hundespielzeug

Du magst Deine Wohnungseinrichtung und hängst an Deinen Sachen? Dann besorge Hundespielzeug. Möchtest Du Deine Nerven schonen? Dann verzichte auf Spielzeug mit Quitschies. Ein weiterer und der weitaus wichtigere Grund, auf Quitschespielzeug zu verzichten ist, dass das Geräusch einem Schmerzlaut eines Hundewelpen ähnelt und dort als Stoppsignal  dient. Denn beißt einer der Hundewelpen zu fest bei einem Wurfgeschwisterchen zu, wird dieses laut quietschen. Das heißt also: “Stopp! Du tust mir weh!“  Wird dieses Signal ignoriert, hat das Konsequenzen. So lernt ein Welpe, seine Kraft einzuschätzen und angemessen mit Artgenossen umzugehen. Torpediere also nicht die Erziehung mit falschem Spielzeug!

  1. Bürste, Kämme, Striegel, Shampoo

Je nach Fellart benötigst Du Kämme, Bürsten oder Striegel. Du solltest auch Hundeshampoo im Haus haben. Benutzt keine Pflegeprodukte für Menschen. Hundeshampoos sind speziell auf die Bedürfnisse der Haut und des Fells von Hunden abgestimmt. Ausführliche Information  rund um dieses Thema findest Du in der Sektion Hunde-Pflege.

  1. Sicherer Transport im Auto

Es gibt TÜV geprüfte Geschirre, Boxen, Sicherheitsgurte oder speziell gesicherte und gepolsterte Lösungen wie z.B. von Dogstyler. Du solltest und darfst Deinen Hund nie ungesichert im Auto transportieren. Das kann nicht nur im Ernstfall böse für Deinen  Hund und die Insassen ausgehen, es ist auch verborten. Rechtlich gesehen gilt der Hund als Ladung und hat laut Straßenverkehrsordnung gesichert zu werden!  Neben den üblichen Systemen wie Boxen und Sicherheitsgurte, bietet die Firma Dogstyler* komfortable Hundebetten mit Unfallschutz an  Welches System für Dich die beste Lösung ist, erfährst du ausführlich in der Sektion Hunde- Gassi & Transport.

  1. Kotbeutel und Zewa, Zewa, Zewa.

Draußen: Bitte entsorge jeden Hundehaufen! Auch die im Wald oder auf der Wiese! Drinnen: Das Zewa wird Dir im Haus gute Dienste erweisen, denn in den ersten 1-4 Monaten ist es normal, dass Dein Welpe noch nicht stubenrein ist. Wenn mal ein Malheur passiert, bleibe ruhig und schimpfe nicht! Dein Welpe macht das nicht mit Absicht.

  1. Tierarzt

Es empfiehlt sich, vor Einzug eines Welpen Kontakt zu Tierärzten in der Umgebung aufzunehmen. Aufgrund der großen Nachfrage gibt es teilweise Aufnahmestopps für Neukunden. Idealerweise stellst Du Deinen Welpen in der Praxis vor, ohne dass ein triftiger Grund vorliegt und mit viel Leckerchen verbunden ist. Somit wird ein Besuch beim Tierarzt positiv verknüpft.  Du kannst auch in Ergänzung zum Tierarzt vor Ort Online-Angebote wie DR. SAM, dein Online-Tierarzt* nutzen. Hier helfen Dir Tierärzte per Videocall, herauszufinden, was Dein Liebling hat und ob ein Besuch in einer Tierarztpraxis nötig ist. Das kann viel Stress vermeiden und Zeit sparen.

  1. Versicherungen und Hundesteuer

Welche Versicherungen brauchst Du? Die Tierhalterhaftpflichtversicherung ist in einigen Bundesländern vorgeschrieben! Die meisten Städte und Gemeinden haben auf ihrer Webpage Informationen, welche Pflichten Du hast.  Wer seinen Geldbeutel schonen möchte, sollte über den Abschluss einer Kranken- oder OP-Versicherung nachdenken. Ausführliche Informationen findest Du in unserer Sektion Hund Recht und Versicherungen.
Oder schau hier auf: Hunde­kranken­versicherung Vergleich 2023

  1. Hundeschule

Auch hier nimm am besten schon vorher Kontakt zu den Hundeschulen in Deiner Umgebung auf. Überlege vorher, welche Art von Training und Erziehung Du haben möchtest. Möchtest Du vielleicht in die Welpenspielstunde oder direkt mit einem Erziehungskurs starten? In der Gruppe oder individuell bei Dir Zuhause? Möchtest Du mit deinem Hund später Hundesport oder ähnliches machen? Unsere Sektion Hunde Erziehung & Training hilft Dir, auch hier eine optimale Lösung zu finden.

Eine große Auswahl für die Welpengrundausstattung bieten Online-Shops wie Schecker*Zooplus*Fressnapf*, ZooRoyal*

Ist der Abschluss einer Hundekrankenversicherung sinnvoll?

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Inzwischen gibt es ein kaum noch zu überschaubares Angebot an Hundekrankenversicherungen. Aber macht es Sinn, einen Vertrag abzuschließen und regelmäßig Beiträge dafür zahlen zu müssen? Gehen wir alles der Reihe nach durch. Was bietet eine Hundekrankenversicherung?

Schutz vor Kosten
Dein Hund ist krank und muss zum Tierarzt. Selbst für eine einfache Behandlung können schnell mehrere hundert Euro fällig werden. Eine  Hundekrankenversicherung übernimmt je nach Tarif einen Teil oder alle Kosten. Dieser Schutz hat aber auch seinen Preis.  Hier erfährst du, worauf es bei einer Hundekrankenversicherung ankommt und warum ich sie trotzdem für sinnvoll halte.

Der Vergleich: Tierarztkosten vs. Versicherungsbeiträge

  1. Die Kosten für Tierarztbesuche
    Einen Besuch beim Tierarzt gibt es nicht umsonst und die Kosten können schnell zu einer finanziellen Belastung werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Hund ernsthaft Hund oder chronisch krank wird und spezielle Behandlungen oder Operationen benötigt. Rechnungen im dreistelligen Bereich sind keine Seltenheit mehr. Wie schnell das gehen kann, habe ich erst aktuell erleben müssen. Meine Großpudeldame Klara hat in ihren letzten Lebensmonaten Tierarztrechnungen von über 7.000€ verursacht. Wie das? Am Anfang stand eine Operation mit den üblichen Voruntersuchungen. Dann gab es während der Genesungsphase Komplikationen, die weitere Untersuchungen und Behandlungen nach sich zogen. Leider war alles zu viel für den alten Hundekörper und die Bauchspeicheldrüse entzündete sich. Tägliche Tierarzt- und Klinikbesuche waren erforderlich und es gipfelte in einen mehrtägigen Klinikaufenthalt. Leider war sie trotz aller Bemühungen nicht mehr zu retten. Könntest Du mal eben innerhalb kurzer Zeit 7000 Euro locker machen oder müsstest Du ab einem gewissen Zeitpunkt entscheiden, ob Du Dir eine notwendige Behandlung nicht mehr leisten kannst? Im schlimmsten Fall wäre das das Todesurteil! Ich persönlich möchte nie in die Situation kommen müssen, in der ich mir eine notwendige Behandlung meines Hundes nicht mehr leisten kann.

Wer schon länger nicht mehr beim Tierarzt war, dem sei gesagt: Es ist teurer geworden!  Seit dem 22.November 2022 gilt die neue Tierärztegebührenordnung und das hat durchschnittlich zu einem Anstieg der Tierarztkosten von ca. 20 – 30% pro Tierarztbesuch geführt.

Jeder sollte sich also ganz genau überlegen, dass die Taktik „Ich lege jeden Monat eine kleine Summer X auf ein Extrakonto zurück“ noch aufgeht!

  1. Die Höhe der Beiträge
    Was bestimmt die Höhe der Beiträge?
  • Die Höhe des Erstattungssatzes. Es wird vertraglich festgelegt, in welcher Höhe die Kosten übernommen werden. Z.B. 50%, 80% oder 100% des Rechnungsbetrags.
  • Wählt man eine Selbstbeteiligung? Also der Anteil, den der Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst zu tragen hat. Entweder eine Summe X oder ein prozentualer Anteil der Rechnungssumme.
  • Das Alter zum Zeitpunkt des Antrags – hier gilt fast immer: je älter, desto teurer
  • Der Umfang der Leistungen, die Dich gegen bestimmte Risiken oder Schäden abzusichern. Soll heißen, was und in welchem Maße möchtest Du neben den Basisleistungen noch abgedeckt haben? Je nach Versicherer kann das völlig unterschiedlich sein. Hier eine kleine Auswahl: Nachbehandlung bei Operationen – zeitlich unbegrenzt oder begrenzt. Wenn begrenzt, wie lange ist die Nachsorge abgedeckt? Krankengymnastik – wenn ja, wie viele Einheiten? Alternative Heilmethoden wie Homöopathie, Akupunktur, etc. Vorsorgepakete – wenn ja, wie hoch ist das Budget und welche Leistungen sind in dem Paket enthalten? Werden die Notdienstgebühren im vollen Umfang übernommen? Gibt es einen Ausschluss von bestimmten Erkrankungen? Gerade Besitzer von bestimmten Hunderassen sollten genau hinschauen, ob die Kosten für rassetypische Erkrankungen überhaupt übernommen werden.

Schau bei der Auswahl eines Versicherers und des Tarifs also nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistungen, die Dir für Dein Geld geboten werden!

Viele Hundekrankenversicherungen haben ein Höchstaufnahmealter. Jedoch gibt es auch hier Lichtblicke: Das Höchstaufnahmealter ist bei der Agila* bis zum 8. Lebensjahr, der Barmenia* bis zum 9. Lebensjahr, der Helvetia*bis zum 10. Lebensjahr und die Hundekrankenversicherungen von  Figo* und DA Direkt* haben kein Höchstaufnahmealter. Dort könnt Ihr also auch noch sehr alte Hunde versichern lassen.

 

Welche Faktoren bestimmen die Kosten beim Tierarzt?
Was an finanziellen Belastungen durch einen Hund auf den Besitzer zukommt, ist oft unvorhersehbar. Die Wahrheit ist: Niemand kann dir genau sagen, wie viel du für den Tierarzt ausgeben musst. Natürlich wünschen wir uns alle, dass unsere Hunde lange gesund und mobil bleiben, aber das ist leider oft nicht so. Hier die Faktoren, die den Preis der Behandlung bestimmen:

  • Die Art der Behandlung (z.B. Routineuntersuchung oder chirurgische Eingriff)
  • Der Schwierigkeitsgrad der Behandlung
  • Der Zeitaufwand
  • Der Umfang der Behandlung (z.B. einfacher Arztbesuch oder stationäre Aufnahme)
  • Die Region, in der du wohnst (die Preise für Tierärzte können je nach Standort stark variieren)
  • Der Umfang der zusätzlichen diagnostischen Verfahren. Reicht eine augenscheinliche Begutachtung oder müssen aufwendigere Verfahren eingesetzt werden (z.B. Röntgen, Ultraschall, Blutbild)?
  • Werden die tierärztlichen Leistungen innerhalb oder außerhalb der üblichen Geschäftszeiten in Anspruch genommen?

Krallen schneiden beim Hund

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Krallen schneiden! Das leidige Thema! Wann ist es notwendig? Wie erkenne ich, dass die Krallen meines Hundes zu lang sind? Womit kann ich die Krallen kürzen? Wie mache ich dabei nichts falsch?

Viele Fragen! Aber erstmal ganz von vorne.

 

Zu lange Krallen bei Hunden können verschiedene Ursachen haben:

Weicher Untergrund: Hunde, die meistens auf weichen Untergründen wie Teppichen oder Rasen laufen, nutzen ihre Krallen nicht so stark ab wie Hunde, die auf harten Oberflächen wie Beton oder Asphalt gehen.

Bewegungsmangel: Wenn Du mit Deinem Hund meistens nur kurz um den Block gehst, können sich die Krallen nicht ausreichend abnutzen.

Alter: Ältere Hunde sind oft weniger aktiv und nutzen ihre Krallen daher auch weniger ab.

Krankheit: Gerade Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie z. B. Arthrose Spondylose, Bandscheibenvorfälle, o.ä., können dazu führen, dass Hunde durch die daraus resultierende geringere Aktivität ihre Krallen weniger abnutzen.

Individuelle Veranlagung: Manche Hunde oder Hunderassen neigen einfach zu einem schnellen Krallenwuchs oder bei dicken Krallen zu einer geringeren Abnutzung.

Falsches Schneiden: Wenn die Krallen zu kurz geschnitten werden, kann dies zu Schmerzen und Blutungen führen. Als Reaktion darauf kann der Hund seine Krallen beim Gehen weniger belasten, was dazu führt, dass sie länger werden.

Wolfskralle/Afterkralle:  Ist bei verschiedenen Rassen an der Innenseite der Hinterläufe zu finden. Da sie keinen Bodenkontakt hat, sollte man  die Länge regelmäßig kontrollieren. Ist sie zu lang, kann es passieren, dass Dein Hund an einer Teppichschlinge oder an einem Stoff hängen bleibt und sich die Kralle ausreißt.

 

Woran kann ich erkenne, dass die Krallen zu lang sind?

Wenn die Krallen deines Hundes zu lang werden, gibt es einige Anzeichen, die darauf hinweisen:

Sichtkontrolle:  Lasse Deinen Hund stehen. Alle Füße sollten gleichmäßig belastet sein. In dieser Position sollten die Krallen nicht den Boden berühren.

Klickgeräusche: Wenn dein Hund auf harten Oberflächen wie Fliesen oder Holzböden läuft und du hörst klickende Geräusche. Das ist ein weiterer Hinweis, dass die Krallen zu lang sind.

Verhaltensänderungen: Hunde mit zu langen Krallen können Schwierigkeiten beim Gehen haben und daher weniger aktiv sein als sonst. Sie können auch zögerlicher werden, wenn sie Treppen runter laufen sollen oder auf glatten Oberflächen laufen sollen.

Kratzspuren: Krallen, die zu lang sind, können Kratzspuren auf Böden oder Möbeln hinterlassen. Wenn Du also Kratzspuren dort entdeckst, wo Dein Hund gerne liegt oder läuft, werfe eine Blick auf die Krallen.

 

Welche Werkzeuge gibt es für die Krallenpflege?

Krallenfeile: Wird für das Glätten der Schnittflächen verwendet und wenn Du die Krallen nur minimal kürzen oder eine Ecke gerade feilen möchtest.

Krallenschere: In verschiedenen  Größen erhältlich. Diese kleinste Ausführung sieht einer Nagelschere ähnlich, ist von der Schnittfläche her allerdings so beschaffen, dass die Kralle an der Abschnittkante nicht scharfkantig wird. Krallenscheren haben eine abgerundete Spitze, um Verletzungen zu verhindern.

Krallenzange: Funktioniert etwas anders wie eine Krallenschere. Der Nagel wird in eine Öse geschoben und die Schnittfläche kürzt den Nagel wie eine Guillotine.

Schleifgeräte: Die Nagelfräser sehen den Geräten zur Maniküre oder Pediküre ähnlich. Durch die rotierende Schleifscheibe wird die Kralle gekürzt. Es empfiehlt sich, ein geräusch- und vibrationsarmes Modell zu wählen.

Eine gute Auswahl an Werkzeugen findet Ihr bei Medpets*, Fressnapf*, ZooRoyal* und Zooplus*.

Es ist wichtig, die Krallen deines Hundes regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu kürzen, um Fehlbelastungen, Schmerzen oder Verletzungen zu vermeiden. Wenn du unsicher bist, wie man die Krallen richtig kürzt, frage deinen Tierarzt oder einen professionellen Hundepfleger um Rat. Und wenn Du Dir das Kürzen nicht selber zutraust, übernehmen die Profis diese Arbeit für Dich.

 

Optimale Vorbereitung nimmt den Stress!

Am besten fängst Du schon mit Deinem Welpen an, ihn spielerisch daran zu gewöhnen, dass er von Dir überall angefasst wird. Integriere die Krallenzange oder den Schleifer nach und nach ins Training, damit Dein Hund keine Scheu davor entwickelt.  Von klein auf geübt und belohnt, verliert so das Krallen schneiden seinen Schrecken! Bei älteren Hunden oder Hunden aus dem Tierschutz kann die Vorbereitung auf eine stressfreie Krallenpflege längere Zeit in Anspruch nehmen. Trainiere also regelmäßig und sei geduldig!

Das Kürzen

Lasse Deinen Hund sitzen und liegen. Der Bereich, den du schneiden solltest, ist der Teil, der über die Fußballen hinausragt. Achte darauf, nicht in den „Lebendbereich“ zu schneiden, wo sich Nerven und Blutgefäße befinden. Lasse beim Kürzen immer einen Sicherheitsabstand von 1-2mm zum durchbluteten Bereich. Wenn dein Hund helle Krallen hat, ist es leichter zu erkennen, wo dieser Bereich beginnt, da er rosa oder rot ist. Bei dunklen Krallen kann es schwieriger sein, den Lebendbereich zu erkennen. In diesem Fall ist es besser, nur kleine Mengen von der Spitze der Krallen abzuschneiden, um Verletzungen zu vermeiden. Sind die Krallen nicht zu dick, kann eine Taschenlampe helfen, das Leben im Innern zu erkennen.

Wenn Du mit Deinen Daumen auf die Oberseite der Zehe und mit Deinen restlichen Finger auf der Unterseite sanft auf den Pfotenballen drückst, verlängert sich die Kralle ein wenig und macht es Dir einfacher, das Schneideinstrument anzulegen.

Setze die Schere so zur Kralle, dass du im gleichen Winkel abschneiden kannst, wie die Auflagefläche der Kralle ist. Schneide nur die Spitze der Kralle ab. Kürze bei dunklen Krallen Millimeter für Millimeter, da hier nicht zu erkennen ist, wie nah Du an den durchbluteten Bereich kommst.

Nach dem Kürzen feile die Schnittkanten glatt und lobe Deinen vierbeinigen Freund für seine Kooperation 🙂

Erziehung und Hundetraining – Was ist das denn genau?

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Kann Hundetraining ausreichend Kompetenzen, Werte und Normen vermitteln?
Sind Erziehung und Hundetraining das Gleiche? Und wenn nein, wo liegen die Unterschiede?

Ich fange mit dem Begriff Erziehung an.

In der Pädagogik ist der Begriff Erziehung genau definiert: Erziehung bezeichnet den Prozess, durch den ein Individuum (z.B. Eltern, Hundemutter, Lehrer, Trainer) versucht, das Verhalten, die Einstellungen und die Fähigkeiten eines anderen Individuums (z.B. Kind, Schüler, Hund) zu beeinflussen und zu formen. Ziel der Erziehung ist es also, das Verhalten der zu erziehenden Person auf bestimmte Weise zu lenken, um das Verhalten und die Persönlichkeit zu formen, zu fördern oder zu verbessern. Dabei werden Werte, Normen, soziale Kompetenzen und Fähigkeiten vermittelt, die für das Zusammenleben in der Gesellschaft notwendig sind.

Wie gehe ich zukünftig mit meinem Gegenüber um?
Oder anders ausgedrückt, dient die Erziehung weniger dem Erlernen von Fertigkeiten, sondern dem Vermitteln, Üben und Festigen von Sozialkompetenz und der Ausbildung der Persönlichkeit. Sie bewirkt eine dauerhafte Veränderung des Verhaltens, Denkens und Fühlens in bestimmten Situationen. Dazu gehören zum Beispiel auch das Erlernen von Fairness, das spielerische Einüben von Ritualen und die Entwicklung der Persönlichkeit. Hier lernt jemand, wie er/sie/es sich zukünftig anderen gegenüber verhält, Situationen und Individuen einschätzt und mit der belebten Umwelt umgeht.

Alles nur Spiel?
Die ersten Lehrer im Leben eines Hundes sind die Mutter und die Geschwister. Dass Welpen viel miteinander spielen, hat wichtige Funktionen. Neben dem ausprobieren, trainieren und festigen von verschiedenen Bewegungsabläufen wird eben auch der soziale Umgang mit anderen geübt.

So kennzeichnet sich zum Beispiel das Sozialspiel unter Hunden durch die starke Ritualisierung. Durch verschiedene Verhaltensweisen und Muster versichern sich die einzelnen Parteien, dass die Aktion nur ein Spiel und kein Ernst ist. Wie auch in der Menschenwelt dienen viele Rituale in der Hundewelt der Konfliktvermeidung. In einem späteren Bericht werde ich auf das Thema Spielverhalten noch näher eingehen.

Lernen – ein lebenslanger Prozess
Beim Welpen spricht man von der Zeit, in der er besonders empfänglich für das Erlernen von Kompetenzen für sein zukünftiges Leben ist, von der Sozialisierungsphase oder der sensiblen Phase. Je nach Hunderasse liegt diese Phase zwischen der 4. und der 16. Lebenswoche. Jedoch ist Erziehung ist ein kontinuierlicher Prozess, der von der Geburt bis zum Tod reicht. Dabei spielen sowohl positive als auch negative Erfahrungen und Erlebnisse eine Rolle, die das Verhalten und die Entwicklung des erzogenen Individuums beeinflussen können.

Eine erfolgreiche Erziehung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Verhältnis zwischen erziehender Person und erzogenem Individuum, der Art der Erziehungsmethoden und dem Umfeld, in dem das erzogene Individuum aufwächst. Eine positive und wertschätzende Erziehung kann dazu beitragen, dass das erzogene Individuum ein selbst bestimmtes und erfülltes Leben führen kann. Nach und nach werde ich auf die einzelnen Methoden eingehen und die jeweiligen Vor- und Nachteile erklären.

Guter Gehorsam = Alles gut?

Im Umgang mit Hunden lassen sich die Begriffe Erziehung und Training nicht scharf abgrenzen, da vieles natürlich auch in praktischen Übungen umgesetzt und vermittelt wird. Allerdings müssen sich sowohl der Hundehalter, als auch der Hundetrainer vor Beginn der jeweiligen Maßnahmen sicher sein, was sie da tun und was sie erreichen wollen. Erziehung sollte auch immer die positive Ausbildung der Persönlichkeit beinhalten. Das lässt sich nicht mit starr vorgegebenen Übungen und bedingungslosen Gehorsam erreichen.

Um Deinen Hund gut auf sein zukünftiges Leben vorzubereiten, bedarf es einer ausgewogenen Mischung von Erziehung und Training.

 

Trockenfutter – Praktisch! Und sonst noch?

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Extrudiertes Hundetrockenfutter

Die Basis ist eine nährstoffarme Masse

Extrudiertes Hundetrockenfutter ist eine Art von Hundefutter, das durch einen speziellen Herstellungsprozess namens Extrusion hergestellt wird. Extrusion ist ein Prozess, bei dem die Zutaten des Futters in eine noch sehr nährstoffarme Masse gemischt und dann unter Druck durch eine Maschine gedrückt werden. Je nach Zielgruppe werden diese Stücke in unterschiedliche Größen geschnitten. Beim anschließenden Coating werden die noch fehlenden Nährstoffe wie Vitamine, Fette und Proteine auf die Kroketten gesprüht und abschließend getrocknet.

Mit  Hilfe von hohen Temperaturen und Druck hergestellt

Während des Extrusionsprozesses wird die Masse durch Hitze und Druck gekocht, was zu unerwünschten Bildung von Stoffen führen kann, die im Verdacht stehen, Allergien und Unverträglichkeiten auszulösen. Das extrudierte Trockenfutter wird auch in der Regel mit speziellen Zutaten wie Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren angereichert, um sicherzustellen, dass es den Nährstoffbedarf des Hundes erfüllt.

Große Vielfalt an Größen und Formen

Extrudiertes Hundetrockenfutter ist in der Regel in verschiedenen Formen und Größen erhältlich und kann je nach Hersteller und Marke aus verschiedenen Arten von Fleisch, Getreide und Gemüse hergestellt werden. Sie werden als Kroketten oder Pellets bezeichnet.

Die Grundzutaten

Einige Futtersorten können hohe Mengen an Kohlenhydraten in Form von Getreide enthalten, was nicht für alle Hunde geeignet ist. Üblicherweise wird für die Herstellung von extrudiertem Trockenfutter kein Muskelfrischfleisch verwendet, sondern Fleischmehl/Fleischprotein. Und dieses Fleischmehl besteht vor allem aus Schlachtabfällen wie Geflügelköpfe, Häute, Felle, Hörner, Füße, Klauen, Schweineborsten, Federn und Blut. Jedoch gibt es auch hier Hersteller, die Fleisch in Lebensmittelqualität verwenden. Trockenfutter mit hochwertigeren Grundzutaten unterscheiden sich auf den ersten Blick im Preis, da die Kosten natürlich viel höher liegen. Ein Blick auf die Liste der Inhaltstoffe gibt Aufschluss.

Getreidefrei oder nicht?

Beim Thema Getreide streiten sich die Geister. Zwar ist der Hund ein Carnivore, also ein Fleischfresser, jedoch finden sich selbst in den Mägen von Wölfen Pflanzenanteile. Auch hat sich die Ernährung des Hundes in den Jahrtausenden des Zusammenlebens mit dem Menschen geändert. Lange Zeit wurden die Hunde hauptsächlich von den Essenabfällen der Menschen ernährt. Man sollte allerdings auf das Verhältnis von Fleisch zu Getreide achten. Erkenntnissen zur Folge sollte es bei ungefähr 70% Fleischanteil und 30% Pflanzenanteile liegen. Zu den Pflanzenanteilen gehören Getreide, Gemüse, Obst und Kräuter. Gängige Getreidesorten, die als Zutat im Trockenfutter verwendet werden sind zum Beispiel Weizen, Reis, Mais, Hirse oder Amaranth. Getreide im Futter ist also  nicht unbedingt etwas Schlechtes. Wichtig ist, dass ein hochwertiges Getreide im richtigen Mischungsverhältnis verwendet wurde und. Günstiger Weizen oder Mais wird gerne verwendet, um die Produktionskosten zu senken.

Zusatzstoffe

Beim industriell hergestellten Hundetrockenfutter gilt der gleiche Rat wie bei jedem andern Lebensmittel auch: Je länger die Liste der Zusatzstoffe,  desto eher sollte man das Produkt nicht kaufen! Meide generell alle Zusatzstoffe, die das Endprodukt künstlich schmackhafter (Aromastoffe) oder ansehnlicher (Farbstoffe) machen sollen. Diese Hilfsmittel sollen die Minderwertigkeit der Grundzutaten kompensieren.

Kaufen oder nicht kaufen?

Extrudiertes Trockenfutter ist ein hochverarbeitetes Produkt, oft angereichert mit vielen künstlichen Zusatzstoffen, um den täglichen Nährstoffbedarf des Hundes überhaupt zu decken zu können.

Allerdings muss Trockenfutter muss per se schlecht sein. Aber Du solltest genau hinschauen, was Du da kaufst! Und auch hier gilt: Qualität hat ihren Preis und die teuerste Zutat ist nun mal das Fleisch. Die Verwendung von Muskelfleisch anstelle von Schlachtabfällen kann den Preis gut und gerne verfünffachen.

Zum Glück gibt es inzwischen viele Hersteller, die eine gute Qualität produzieren und einen hohen Anteil an Muskelfleisch verwenden. Hier eine kleine Auswahl an Herstellern, die höherwertige Trockenfutter produzieren:

Wolf of Wilderness *

Purizon * 

Dog´s Love *

Bellfor Hundefutter*

Die Firma tails.com* hat aktuell für Neukunden ein tolles Angebot. Für 2 Wochen könnt Ihr das Futter kostenlos testen..

Ich bestelle solche Produkte wegen dem großen Angebot gerne bei Zooplus* oder ZooRoyal.

Praktisch ist Trockenfutter auf Reisen, da leicht zu lagern und transportieren ist. Wegen des geringen Feuchtigkeitsgehaltes nimmt es weniger Platz ein und muss geöffnet nicht gekühlt werden. Nicht immer hat man auf dem Hotelzimmer einen Kühlschrank.

Ein kleiner Tipp zum Schluss: Leider macht die Verwendung von Zucker auch nicht vor dem Hundefutter halt. Zucker hat niemals, unter keinen Umständen, auf gar keinen Fall, etwas in Hundefutter zu suchen!!

Graue Schnauzen – Warum ein alter Hund regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden sollte

Autor: Nicole Ackermann, durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein geprüfte und zertifizierte qualifizierte Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin, Inhaberin der Mobilen Hundeschule Düsseldorf 

Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennung – Kein unnötiger Schnickschnack!

Ein alter Hund sollte regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden, um sicherzustellen, damit eventuelle Beschwerden nicht zu lange unbemerkt bleiben. Altersbedingte Erkrankungen können so frühzeitig erkannt und dementsprechend behandelt werden.

  • Im Alter sind Hunde anfälliger für bestimmte Gesundheitsprobleme wie zum Beispiel Arthrose, Diabetes, Krebs, Zahnerkrankungen, Nierenerkrankungen und vieles mehr. Ein Tierarzt kann durch eine gründliche körperliche Untersuchung, inklusive Blutuntersuchungen und spezielle Diagnoseverfahren, Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln, bevor diese sich verschlimmern und ernste Schäden verursachen können.
  • Die Leistung der Sinnesorgane kann nachlassen. Oft verschlechtern sich Seh- und Hörleistung, ohne dass der Mensch es erstmal bemerkt. Einfache Tests können Aufschluss geben.
  • Vorsorge heißt, Schäden vorzubeugen. Behandlung ist die Therapie von schon vorhandenen Erkrankungen oder Schäden. Mit Physiotherapie kannst Du die Lebensqualität und körperliche Verfassung deines treuen Begleiters zum Teil signifikant erhalten und verbessern. Oder degenerativen Prozessen vorbeugen, diese sogar aufhalten, zumindest aber verlangsamen. Von daher kann es sehr sinnvoll sein, einen Physiotherapeuten aufzusuchen, bevor gesundheitliche Probleme unübersehbar sind. Wer meint, dass man ja vielleicht mal vorsorglich zum Physiotherapeuten gehen könne, wenn der Hund schon Auffälligkeiten im motorischen Ablauf zeigt, ist dann leider schon zu spät mit der Vorsorge dran. Eine Physiotherapie kann zum Beispiel den Einsatz von Schmerzmitteln verhindern oder herauszögern. Und somit auf lange Sicht eventuelle Schäden an Leber oder Nieren verhindern.
  • Zusätzlich können ältere Hunde spezielle Ernährungsbedürfnisse haben, die je nach Gesundheitszustand variieren können. Ein Tierarzt oder eine ausgebildete Ernährungsberatung kann helfen, die Futterzusammensetzung des Hundes anzupassen, um sicherzustellen, dass er alle notwendigen Nährstoffe bei Normalgewicht erhält. Bestimmte Erkrankungen der Nieren, der Leber, Übergewicht, etc. erfordern in der Regel immer eine Anpassung der Diät.
  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können auch dazu beitragen, Verhaltensänderungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ältere Hunde können Anzeichen von Demenz oder anderen altersbedingten Verhaltensproblemen zeigen, die durch eine Untersuchung und Beratung des Tierarztes behandelt werden können.
  • Der erste Ansprechpartner ist Dein Haustierarzt. Behalte allerdings im Hinterkopf, dass es inzwischen viele Tierärzte gibt, die sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisiert haben. Bei bestimmten Erkrankungen lohnt sich der Gang zum Fachtierarzt. Scheue Dich nicht, deinen Haustierarzt darauf anzusprechen.

Unsere Hunde zeigen uns oft nicht, wenn es ihnen schlecht geht oder sie nicht mehr gut sehen und hören können. Auch müssen schlechte Blutwerte nicht sofort zu einer verminderten Leistung oder Veränderungen im Fressverhalten führen. Viele Erkrankungen schleichen sich unbemerkt ein und werden erst dann entdeckt, wenn  es schon zu irreparablen Schäden gekommen ist. Selbst ernstzunehmende Organschäden können lange Zeit ohne erkennbare Symptome verlaufen. Zur rechten Zeit entdeckt und behandelt können viele Erkrankungen aufgehalten oder zumindest verlangsamt werden.

Als Hundebesitzer hat man viele Möglichkeiten, die Gesundheit unserer Begleiter positiv zu beeinflussen. Sie sind vollkommen von uns anhängig und somit liegt es in unserer Verantwortung, ihnen die beste Pflege zukommen zu lassen. Ein kleines Beispiel:  Viele altersbedingte Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen lassen sich gut mit Medikamenten und/oder einer Anpassung der Futterzusammensetzung kontrollieren. Nach und nach werde ich Euch zu den gängigen Erkrankungen und den Therapien etwas schreiben. Oft kann man mehr zur Gesundheit seines Hundes beitragen als man denkt.

Je nach Alter und schon eventuell vorhandenen gesundheitlichen Problemen können die Untersuchungsintervalle natürlich unterschiedlich sein. Jedoch sollte man einen Senior zumindest 2 x jährlich dem Tierarzt vorstellen, auch, wenn keine Probleme vorhanden sind.

Zusammenfassend kann eine regelmäßige tierärztliche Untersuchung dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität älterer Hunde zu erhalten und zu verbessern, indem altersbedingte Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.